Sprintfinale bei Männern: Riege, zeitgleich mit Nygaard, Ferrari 3. Bei den Frauen: Stefania Corradini holt bei Heiskanen-Show 2. Platz
Das sonnige Toblach in Südtirol war am Samstag Schauplatz des ersten Renntages des historischen 47. Volkslaufs Toblach-Cortina. Aufgrund der ungünstigen Wetterbedingungen musste das Rennen in letzter Minute ausschließlich in und rund um Toblach ausgetragen werden, ohne nach Cortina zu laufen. So kamen in der Nordic Arena fast 1.000 Langläufer ins Ziel, eine Mischung aus Profis und Amateuren. Die „Challengers“-Wettbewerbe der Ski Classics ermöglichen es jedem, den Traum zu erfüllen, sich mit den besten Langläufern zu messen, unabhängig von Alter oder Kategorie.
Am Samstag stand das 42-km-Rennen in klassischer Technik auf dem Programm. Der Start des Toblach-Cortina-Laufs erfolgte traditionsgemäß beim Militärflughafen in Toblach, wo die Langläufer im wahrsten Sinne des Wortes „abheben“ konnten. Bei den Männern blieb die Gruppe trotz eines frühen Ausreißversuchs von Heinrick Hau (GER) während des gesamten Wettkampfs kompakt. Heinrick Hau (GER) wurde bei etwa 15 Kilometern von der Spitzengruppe eingeholt, und von da an war niemand mehr in der Lage, sich abzusetzen, was auch an der Schnelligkeit der Strecke lag, die vom Organisationskomitee unter der Leitung von Herbert Santer hervorragend vorbereitet worden war. Das Feld fuhr dann in einer Gruppe weiter bis zum Ziel in der Nordic Arena, wo die beiden Norweger Andreas Nygaard und Amund Riege mit Vollgas Richtung Ziellinie sprinteten. Im Fotofinish zwischen den beiden hatte Riege (Team Ramudden) die Nase knapp vorne, während sein Landsmann Nygaard (Team Ragde Charge) Zweiter wurde.
„Ich war vor dem letzten Anstieg in Führung, ich wusste, dass es mitentscheidend ist in Führung liegend, die Zielgerade zu erreichen, da sie hier recht kurz ist. Der letzte kleine Anstieg war entscheidend, wie immer hier in Toblach. Man muss stark ankommen und die Führung bis zur letzten Kurve halten und dann auf der Geraden hart pushen. Ich wusste gleich, dass ich vor Andreas im Fotofinish abgekommen bin. Ich bin sehr glücklich“, sagte der Sieger. Dritter wurde Francesco Ferrari. Der Azzurro vom Team Internorm Alpenplus Trentino überzeugte insbesondere auf dem letzten Kilometer. Nach dem Rennen freute er sich sehr, dass er nur wenige Meter von einem so prestigeträchtigen Sieg entfernt war. Erfreulich auch der 4. Platz für den anderen Italiener, der in der Spitzengruppe mithalten konnte, Lorenzo Busin, Teamkollege von Ferrari. Mitfavorit Thomas Bing (GER) kam derweil nicht über den 6. Platz hinaus.
Bei den Damen gehörte ein Team aus Italien zu den Protagonisten. Der Erfolg ging an Heli Heiskanen (FIN) vom Team Internorm Alpenplus Trentino, die die Konkurrenz schon vor der Hälfte des Rennens buchstäblich „vernichtete“. Nach 22km hatte die Finnin einen Vorsprung von 1:54 Minuten auf die Italienerin Stefania Corradini. Letztere hielt bis zum Schluss durch und überquerte die Ziellinie mit dem gleichen Vorsprung wie zur Halbzeit von etwa 1:30 Minuten vor der drittplatzierten Oda Nerdrum (NOR). „Heute hat es einfach viel Spaß gemacht! Das Wetter und die Streckenbedingungen waren perfekt. Es ist immer ein Vergnügen, hier zu laufen, nicht nur, weil ich gewonnen habe, sondern weil die Bedingungen immer toll sind“, sagte die Siegerin Heiskanen im Ziel. Anna Giordan holte als zweitbeste Italienerin den achten Platz. Am Ende des Wettkampfs fand bei strahlendem Sonnenschein, der das Bedauern über die Absage des Cortina-Teils des Rennens fast vergessen ließ, die Preisverleihung statt. Die Athleten lobten die großartige Arbeit, welche die Organisatoren einmal mehr leisteten.